Schule vor 100 Jahren
Wie es früher in der Schule war
Am 01. und 02.07. besuchten die dritten Klassen das Badische Schulmuseum in Palmbach als Einstieg in das Sachunterrichtsthema "Schule früher und heute". Freiwillige Eltern/ Großeltern hatten sich als Fahrdienst gemeldet und so kamen wir um 9.00 in Palmbach an. Frau Trudel Zimmermann erwartete uns bereits und führte uns in das alte Klassenzimmer: zuerst die Mädchen, dann die Jungen. Selbstverständlich gab es dort keine Medien, sondern nur eine alte Tafel und Tischbänke aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
Nach einer ordentlichen Begrüßung durften wir Platz nehmen und Frau Zimmermann erklärte uns die Regeln: wer etwas sagen wollte, meldete sich mit der rechten Hand und unterstützte den Arm mit der linken. Zum Sprechen musste man aufstehen und die Lehrerin mit "Fräulein Lehrerin" ansprechen. Erst nach Erlaubnis der Lehrkraft durfte man sich setzen, aber nicht, ohne "danke" zu sagen.
Frau Zimmermann erklärte uns, warum die Schultaschen für Jungen und Mädchen unterschiedlich aussahen. Die Tasche der Mädchen ähnelte einer Einkaufstasche, die der Jungen einer Soldaten-Kampftasche.
Im Anschluss wurde uns der Schulalltag im 19. Jahrhundert erläutert: von 8:00-12:00 fand der Unterricht statt. Eine Pause gab es nur, wenn die Lehrkraft eine brauchte. Im Anschluss mussten die Kinder in der Regel auf dem Feld oder zu Hause mitarbeiten. Der Schulweg dauerte für einige Kinder bis zu zwei Stunden. Damit die Schule beheizt werden konnte, mussten die Schüler Holz von zu Hause mitbringen.
Ein großer Unterschied zum Unterricht von heute waren die Strafen: Frau Zimmermann berichtete uns vom Karzer, dem Schulgefängnis, in das Kinder, die sich nicht an Regeln hielten oder ihre Aufgaben nicht oder nicht ordentlich erledigt hatten, mehrere Stunden verwiesen wurden. Außerdem demonstrierte sie uns Strafen, wie Ohrfeigen, Schläge mit dem Stock oder die Prügelstrafe - natürlich tat sie nur so und keiner von uns wurde wirklich verletzt. Erst 1973 wurde die Prügelstrafe in deutschen Schulen verboten. Manche unartigen Kinder mussten auch eine Eselsmütze bzw. Eselskrone aufsetzen und den ganzen Tag damit herumlaufen.
Als nächstes lernten wir etwas über die damalige Schrift. Frau Zimmermann zeigte uns, wie wir unsere Namen in "Sütterlin" auf kleine Tafeln schreiben konnten. Beeindruckend war außerdem das alte Wandbild im Klassenzimmer, das Märchen aus der ganzen Welt zeigte.
Nachdem all unsere Fragen beantwortet wurden, durften wir uns noch die Lehrerstube im Dachgeschoss anschauen und bekamen einen Einblick, wie man früher wohnte, welche Kleidung man trug, welche Bücher man las und wie man z.B. telefonierte.
Nach einem Gruppenfoto war es auch schon an der Zeit, zu gehen. Diesen Einblick in die damalige Zeit werden wir so schnell nicht vergessen.
Bericht: Alina Ruf, Kl. 3


















